Gemüse und Kräuter
Mulchen
Wenn ein Gemüsebeet abgeerntet ist und die Gründüngung noch keimen muss, kann man die kahlen Beete mit Grasschnitt oder kleingehäckseltem Jätgut mulchen, damit der Boden feucht bleibt. Die Mulchschicht sollte jedoch nicht dicker als 5 cm sein, sonst könnte sie faulen. Grasschnitt vor dem Kompostieren etwas antrocknen lassen, damit er nicht fault.
Kohlpflanzen schützen
Kohlhernie ist eine Krankheit, bei der die Wurzeln Wucherungen zeigen. Vernichten Sie diese Pflanzen am besten sofort. Vermeiden kann man eine Schädigung, indem man tolerante Sorten verwendet.
Welkesymptome können durch Drahtwürmer oder die Larven des Schnellkäfers entstehen. Diese erzeugen sichtbare Fraßspuren im Wurzelbereich. Im Boden kann man 2 – 3 cm lange braune Larven entdecken. Da sie bis zum erwachsenen Tier mehrere Jahre brauchen, kann man sie gut bekämpfen, indem man sie mit Kartoffel- oder Möhrenscheiben ködert und sie von diesen absammelt.
Weiterhin werden folgende Maßnahmen gegen Kohlhernie empfohlen:
- befallenes Erntegut mit Wucherungen am Wurzelhals nicht kompostieren, sondern in den Hausmüll entsorgen,
- Algenkalk auf der betroffenen Fläche ausbringen,
- 3-4 Jahre dort eine Kohlpause einhalten.
Zusätzlich sollte man die Unterseiten der Kohlpflanzenblätter immer wieder mal nach Gelegen von Schädlingen kontrollieren und gefundene absammeln.
Gemüseaussaat im September
für die Überwinterung
- Feldsalat
- Frühlingszwiebeln
- Kümmel
- Löffelkraut
- Nachtkerze
- Petersilie
- Schwarzwurzel
- Spinat
- Spitzkohl
- Winterkresse
- Winterkopfsalat
- Winterportulak/Postelein
- Winterwirsing
Pilzfäule an Salatpflanzen
Salat kann von verschiedenen Pilzen befallen werden. Pilze entwickeln sich gut bei anhaltender Feuchtigkeit, wenn die Blätter nicht abtrocknen können. Ein paar Tricks können dagegen hilfreich sein:
- Aufrecht wachsenden Salat verwenden (z.B. Kasseler Strünkchen, Romanasalat),
- Setzlinge nicht zu tief setzen,
- Weiter Pflanzabstand (so dass sich die Pflanzen wenn sie groß sind, nicht berühren),
- Erntereste gründlich entfernen.
Gründüngung
Auch im September kann man noch Gründüngung säen. Ein Favorit ist Phacelia, die jedoch nicht mehr blühen wird. Auch Buchweizen kann man noch säen und Getreide, wie Winterroggen, Wintergerste, Sandhafer oder Goldhirse. Die Wintergetreide sind, wie der Name schon sagt, winterhart. Sie können lange stehen bleiben und die Entwicklung von Unkräutern unterbinden.
Kürbiskerne
Trocknen und lagern. Sie sind ein willkommenes Wintervogelfutter oder auch als Saatgut fürs nächste Jahr zu gebrauchen.
Zuckermais zubereiten
Zuckermais ist reif, wenn die herunterhängenden Samenfäden schwarzbraun sind.
Kolben 15 Minuten in leicht gezuckertem Wasser kochen. Anschließend mit Butter bestreichen. Erst dann mit Salz und Pfeffer würzen. Kocht man die Kolben in Salzwasser, werden die Schalen der Körner hart und das Salz entzieht ihnen den süßen Geschmack.
Tomaten, Gurken, Zucchini
Späte Blütenstände entfernen. Sie nehmen der Pflanz Kraft, die sie besser in die sich jetzt noch ausbildenden Früchte geben sollte. Tomatenpflanzen „köpfen“.
Frühbeet wird zum Spätbeet
Die Wärmespeicherung funktioniert im Frühbeet auch jetzt. Man kann Rettich, Spinat oder Feldsalat hineinsäen. Vorher den Boden gut lockern.
Salate
Stehen noch Salate auf dem Beet, kann man gegen die vermehrten Niederschläge im Herbst mit einem Foliendach schützen, mit Belüftung an der Seite oder an den Giebeln. Dann das Gießen nicht vergessen, denn Wasser benötigen Pflanzen für ihr Wachstum weiterhin!
Chicorée bleichen
Von Anfang bis Ende Oktober kann man Chicorée zum Bleichen in Gefäße setzen und mit schwarzer Folie bedeckt in den Keller stellen.
Tomaten – Braunfäule
In feuchten Sommern kann der Pilz schon früh die Pflanzen angreifen. Die Blätter werden zunächst an den Rändern braun, dann folgen Stängel und Stiele und schließlich die Früchte. Befallene Stellen ausschneiden und in der Mülltonne entsorgen. Der Pilz kann sich weniger gut etablieren, wenn die Blätter der Pflanzen tagsüber abtrocknen können. Dies gelingt mit einer Überdachung am besten. Auch ausreichend große Pflanzabstände tragen dazu bei, dass das Laub schneller trocknet.
Empfindliche Gemüse
Sonnenhungrige Gemüse, wie Paprika oder Auberginen, danken eine Plastik- oder Vlies-abdeckung. Aus kunststoffummanteltem Draht (3 mm dick) und Müllbeuteln (klar) kann man nützliche Hauben basteln.
Rosenkohl
Wenn er noch keine Röschen angesetzt hat, hilft ein Ausbrechen der Spitze, dass sie sich bilden. Achten sie auf eine gute Bewässerung der Pflanzen, damit die Röschen schön groß werden. Gegen das Austrocknen des Bodens zusätzlich Mulchen.
Obst
Beerensträucher als Spalier ziehen
Dazu 2 – 4 Drähte quer bis in eine Höhe von ca. 1,8 m ziehen. Von einem Strauch 3 – 5 kräftige Triebe daran festbinden, Seitentriebe einkürzen. Alle anderen Triebe am Boden abschneiden, nachwachsende Triebe abreißen. Nach 6 – 7 Jahren die Gerüsttriebe durch jüngere ersetzen. Rechtzeitig (also ca. 1 Jahr im Voraus) als Ersatztriebe stehen lassen.
Erdbeeren
Immer wieder nach Fraßschäden durch Raupen kontrollieren. Entdeckte Rauen absammeln. Findet man Fraßspuren, aber keine Raupen, können es Erdraupen sein. Nach Einbruch der Dunkelheit mit der Taschenlampe suchen und entfernen.
Holunder
Im September ist Holundererntezeit. Der dunkle Holundersaft (der nur nach Heißeinkochen genossen werden darf) ist ein altes Hausmittel bei grippalen Erkrankungen. Erwärmt und mit Apfelsaft bzw. Honig gemischt ein wahres Elixier.
Eine schöne Erinnerung an Kindertage: „Fliederbeersuppe“. Dazu kocht man Holundersaft mit Sago und Äpfeln in Stücken zu einer Suppe. Dazu gibt es dicken Grießbrei. Wunderbar!
Alternativ lässt sich auch ein aromatisches Gelee aus dem Saft herstellen.
Äpfel gegen Stippe behandeln
Um die Lagerfähigkeit von Äpfeln zu verbessern, kann man Kalziumchlorid aufsprühen. Mischung: 400g auf 10l Wasser. Kurz vor der Ernte gespritzt verlängert sie die Lagerfähigkeit. Man kann sie auch früher aufsprühen, damit die Stippe nicht schon vorher entsteht.
Grundsätzliches zur Apfel- und Birnenernte
Farbige Apfelsorten zwei- bis dreimal durchpflücken. Die erste und besonders die zweite Pflücke sind für eine längere Lagerung geeignet. Die letzte Pflücke sollte nur kurz gelagert bzw. schnell verbraucht werden. Besonders weiche Früchte (Steinobst) nicht mit den Fingern drücken und durch lange Fingernägel verletzen. Bei der Ernte der Äpfel nicht die Stile aus den Früchten ziehen. Sie faulen sonst dort zuerst. Äpfel und Birnen mit der ganzen Handinnenfläche (und nicht mit den Fingern!) leicht anheben und abdrehen. Grundsätzlich immer früh morgens ernten, um die Kühle der vorangegangenen Nacht mit ins Lager zu nehmen. So kühl (2 bis 5 °C) und feucht (etwa 80 % Luftfeuchtigkeit) wie möglich lagern. Höhere Temperaturen verkürzen die Lagerzeit, bei zu geringer Luftfeuchtigkeit welken die Früchte schneller. Die Luftfeuchtigkeit soll man erhöhen können, indem man eine breite Schüssel Wasser auf den Boden des Lagerraums stellt (das soll auch zusätzliche Verdunstungskälte liefern).
Die Wellpapperinge, die gegen den Apfelwickler um den Stamm gebunden waren, jetzt mitsamt den darin befindlichen Raupen entfernen und vernichten.
Haselnüsse
Ernten durch Schütteln. Nur die reifen fallen ab und das sind die, die gesammelt werden (gilt auch für andere Nüsse).
Hagebutten einkochen
Hagebutten von den Blüten befreien und 3 – 4 Tage einfrieren. Dann mit Wasser oder Apfelsaft aufkochen. Anschließend durch ein Sieb streichen und mit Zucker zu Mus einkochen.
Neupflanzungen
Wer jetzt über neue Obststräucher oder –bäume nachdenkt, sollte resistente Sorten nehmen. Fragen Sie im Fachbetrieb nach.
Ziergarten
Rasen
Der September ist neben März der richtige Monat für die Neuanlage einer Rasenfläche (die vielleicht auch eine Blühwiese sein könnte?). Fläche einebnen, ggf. mit etwas Volldünger anreichern, Grassamen gleichmäßig verteilen, leicht einarbeiten und angießen. Gegen Vogelfraß mit einem Netz oder Vlies abdecken.
Alternativ kann man auch bei der Firma Glaeser-green im Onlineshop: https://shop.glaeser-green.de/ Rasen im Schafwollvlies kaufen. Dieses hat folgende Vorteile: keine Schäden durch Vogelfraß, die Düngung ist die Wolle des Vlieses selbst. Das Vlies zersetzt sich langsam und setzt dabei Nährstoffe für den Rasen frei. Der Boden muss aber auch hier etwas vorbereitet werden. Sie Gebrauchsanleitung finden Sie auf der Herstellerseite.
Blühwiesen
Zwei- und mehrjährige Blühwiesen kann man bis Mitte des Monats (September) ansäen. Für einjährige lieber bis zum nächsten Jahr warten.
Samenstände von Wildstauden
…als Vogelfutter stehen lassen. Im nächsten Jahr blühen sei wieder – nur früher. Eine Mahd kann immer noch an einem trockenen Tag im nächsten Frühjahr erfolgen.
Dahlien für die Blumenvase
Dahlien verschönern das Haus. Damit man an ihnen länger Freude hat, möglichst die Dahlien am Morgen in der Kühle schneiden, nur voll entfaltete Blüten nehmen, Nebenknospen entfernen (leider). Je mehr Dahlien man schneidet, desto mehr treiben sie nach.
Kranke Dahlien?
Sollten die Dahlien im Garten gelblich grün gescheckt, gewellte oder verkrüppelte Blätter haben, können sie vom Mosaik-Virus befallen sein. Weil Blattläuse und –wanzen dieses Virus übertragen, sollte man die befallene Pflanze aus dem Bestand entfernen und im Hausmüll entsorgen. Ggf. auch das Schnittwerkzeug desinfizieren.
Rosen
Um sie gegen Krankheiten zu schützen heruntergefallenes Rosenlaub entfernen und in den Hausmüll entsorgen. Jetzt kann man sich auch schon nach einer neuen Rose umschauen. Ab Oktober, eher später, je nach Witterung, werden sie wurzelnackt verschickt. In dieser Form sind sie etwas preiswerter.
Möchte man neue Rosen an die Stelle der alten setzen, empfehlen Züchter eine einjährige Pause und die Behandlung des Bodens mit einem Bodenaktivator. Hat man es aber eilig und möchte schon im nächsten Jahr eine andere Rose blühen sehen, muss man sich die Arbeit machen, den Boden für sie vorzubereiten. Dazu entfernt man im September die alten Rosen und trägt möglichst viel des alten Bodens ab (auf den Komposte geben oder im Gemüsebeet einsetzen). Zwei Spatenstiche tief den Boden lockern – ja so tief, denn Rosenwurzeln reichen tief. Reifen Kompost einarbeiten. Im Oktober mit Pflanzerde auffüllen. Dann die neuen Rosen setzen. Ggf. Bodenaktivator rund um die Rose streuen.
Zweijährige Zierpflanzen aussäen
Dazu gehören
- Bartnelken,
- Färberwaid,
- Fingerhut,
- Goldlack,
- Königskerze,
- Marien-Glockenblume,
- Nachtviolen,
- Rasselblume,
- Stockrosen,
- Veilchen,
- Vergissmeinnicht.
Staudenvermehrung
Tränendes Herz, Astilben und Pfingstrosen kann man jetzt teilen.
Nach der Blüte können außerdem folgende Juniblüher umgepflanzt werden:
- Alpenaster,
- Brennende Liebe,
- Hornkraut,
- Islandmohn,
- Kokardenblume,
- Mädchenauge,
- Margerite,
- Polsterphlox.
Pfingstrosen setzen
Beim Pflanzen darauf achten, dass die dicken Triebknospen dich unter der Oberfläche liegen, sonst blühen sie im nächsten Jahr nicht. Grundsätzlich mögen es Pfingstrosen, wenn sie an einem Standort ungestört viele Jahre (bis zu 20) bleiben können. Bevorzugt wird ein halbschattiger Standort.
Tiere im Garten
Florfliegen schützen
Florfliegen sind hilfreiche Nützlinge im Garten. Um ihnen das Überwintern zu erleichtern, hilft es, das Herbstlaub unter den Sträuchern liegen zu lassen. Alternativ kann man auch einen Florfliegenkasten aufhängen, der im Herbst und Winter auf keinen Fall geöffnet werden darf.